Anlässlich der HOTEL 2022 war es dieses Jahr wieder möglich, unsere Fachtagung in der Südtirol Lounge abhalten. Die Fachtagung griff unter dem Titel „Digitaler Wandel und Neuigkeiten aus dem Verband“ brandaktuelle Themen auf. Lesen Sie hier die Details nach.
Am 19. Oktober 2022 nachmittags fand anlässlich der HOTEL 2022 in der Südtirol Lounge unsere Fachtagung zum Thema „Digitaler Wandel und Neuigkeiten aus dem Verband“ statt. Bereits bei den Anmeldungen machte sich das rege Interesse der TeilnehmerInnen bemerkbar. Daher war es uns eine besondere Freude diesen spannenden Nachmittag zu organisieren. Das Jahr 2022 ist ein sehr spannendes Jahr für den Verband und somit konnten die Referenten an diesem Nachmittag mit ihren brandaktuellen Themen überzeugen. Hier ein Einblick:
Unsere Präsidentin Frau Esther Mutschlechner Seeber eröffnete die Fachtagung mit ihren überaus motivierenden Grußworten. Frau Mutschlechner betonte die große Bedeutung des persönlichen Austausches im Rahmen der Fachtagung als auch im Anschluss, zumal wir in den letzten beiden Jahren diesbezüglich sehr eingeschränkt waren. Das vergangene Jahr stellte den Verwaltungsrat vor großen Herausforderungen, welchen stets mit großem Einsatz entgegen getreten wurde. Einmal mehr hat sich die Wichtigkeit einer Interessensvertretung unserer Kategorie gezeigt, es folgt ein Überblick über die Themen.
Die geplante GIS-Erhöhung auf 2,5 bis 3,5 % für nicht gewerbliche Betriebe bereitete große Sorgen und verlangte dem Verwaltungsrat so manches Verhandlungsgeschick ab. Schlussendlich haben sich die Mühen gelohnt, und es konnte eine Mindestauslastung von 20 % oder etwa 60 Tagen im Jahr für die Betriebe vereinbart werden, um weiterhin in den Genuss des verminderten GIS-Steuersatzes von 0,2 % zu kommen. Der Verband erachtet eine solche Auslastung zumutbar und auch notwendig, damit ein Privatvermieterbetrieb wirtschaftlich überleben kann.
Die im Rahmen des LTEK festgelegte Bettenobergrenze wurde über viele Monate im Land diskutiert und führte zu hitzigen Debatten. Ziel der Bettenobergrenze ist nach wie vor ein qualitatives Wachstum statt Menge und mehr Nachhaltigkeit in Südtirols Tourismus. Ende September 2022 ist die Durchführungsverordnung in Kraft getreten, welche die gesetzlichen Bestimmungen zur Bettenerhebung, Bettenobergrenze und -zuweisung regelt. Dank des unermüdlichen Einsatzes des Verbandes konnten folgende Kriterien erzielt werden: Als Bettenobergrenze gilt in Zukunft die Summe aller rechtmäßigen Schlafgelegenheiten für Gäste über 14 Jahren, die auf der Tätigkeitsmeldung aufscheinen. Zur Festlegung der maximalen Anzahl von Personen über 14 Jahren wird innerhalb dem 31. März 2023 eine Erhebung der Gästebetten auf Betriebsebene vorgenommen. Der Antrag um Erhöhung der Gästebetten eines Betriebes ist bei der jeweiligen Gemeinde zu hinterlegen. Sie darf auf keinen Fall die maximale Anzahl der beherbergten Gäste über 14 Jahren an einem vom Vermieter frei gewählten Tag im Jahr 2019 überschreiten. Die Kontrolle und Einhaltung der festgelegten Bestimmungen obliegt den Gemeinden. Der Verband konnte erzielen, dass freiwerdende Betten von Privatvermietern nur dieser Kategorie vorbehalten bleiben.
Kürzlich wurde die neue Gästekarte 2.0 vorgestellt. Ziel ist es, die bisher rund 30 unterschiedlichen Gästekarten im Land zu vereinheitlichen. Die neue digitale Gästekarte wird 2023 starten und soll zu einer Stärkung der nachhaltigen touristischen Mobilität in Südtirol beitragen. Für die Aktivierung werden Sie vom Verband tatkräftig unterstützt.
Das Thema Nachhaltigkeit wird im nächsten Jahr eine große Rolle spielen. Die Vision der IDM und der Landespolitik ist es, Südtirol zum begehrtesten nachhaltigen Lebensraum Europas zu machen. Um dies zu erreichen, gilt es, klare Kriterien auszuarbeiten, die alle Betroffenen mittragen können. Einen solchen Kriterienkatalog, welcher optimal auf uns Privatvermieter zugeschnitten ist, wird im Verband derzeit in einer kleinen Arbeitsgruppe ausgearbeitet. Die Anforderungen sind in 3 Levels eingeteilt. Der Verband setzt sich dafür ein, dass jeder interessierte, kleine Betrieb zumindest Level 1 erreichen kann und die Kosten für die Zertifizierung überschaubar bleiben. Natürlich wird auch das Ziel im Blick behalten, dass zahlreiche Betriebe auch die Voraussetzung erfüllen, Level 2 und 3 zu erreichen. Wir halten Sie diesbezüglich am Laufenden.
In Sachen qualitative Erweiterung für Privatvermieter gibt es noch keinen Erfolg, auch hier wird der Verband natürlich dranbleiben.
Die touristische Entwicklung im Jahr 2022, von Jänner bis August betrachtet, verzeichnet ein Wachstum von 18.71 % gegenüber dem Vorjahr. So blicken wir positiv in die Zukunft, denn unsere Kleinbetriebe sind höchstbegehrt.
Sabine Tammerle, Verantwortliche für den Bereich Marketing im Verband, erläuterte ausführlich, wie der Verband künftig seine Mitglieder bei allen neuen Herausforderungen begleiten kann und welche Anpassungen der Verband selbst dabei vornehmen muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Frau Tammerle präsentierte zu Beginn die neue Kommunikationsstrategie des Verbandes. Der Verband tritt ab sofort einheitlich unter dem Namen „südtirol privat“ auf. Dabei wurde die Marke „südtirol privat“ in den letzten Monaten angepasst und optimiert, damit sie auch den neuen Anforderungen gerecht wird. Die gesamten Kommunikationskanäle des Verbandes wurden bereits an den neuen Namen und das neue Design angepasst. In der Folge ging Frau Tammerle auf das Highlight des diesjährigen Messeauftrittes ein und gab einen kurzen Überblick über die NEUE digitale Gesamtlösung für PrivatvermieterInnen, welche in den letzten Monaten ausgetüftelt wurde und die Mitglieder bei den täglichen (digitalen) Arbeiten unterstützen soll. Die HOTEL 2022 war demzufolge auch der Startschuss dieses neuen Gesamtpaketes. Passend zum Thema übergab Sabine das Wort an Hannes Gasser, Verwaltungsrat des Verbandes und Inhaber der Brandnamic GmbH.
Hannes Gasser ermöglichte den TeilnehmerInnen einen spannenden Einblick in die Digitalisierung. Er brachte das Thema gekonnt auf den Punkt. Mit dem Blick auf morgen gerichtet ist die Digitalisierung vor allem für junge Menschen wichtig, daher gilt es, sich auf die kommenden Gästegenerationen einzustellen, sich zu fragen, was die Gäste von morgen von uns erwarten und dementsprechend die Angebote gestalten. Künftig liegt der Fokus auf dem Gast, und dieser wünscht Personalisierung. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, benötigen wir Automatisierungen. Glücklicherweise stehen uns die entsprechenden Technologien zur Verfügung, denn mittlerweile ist die mobile Buchung zum Standard geworden. Die Schwierigkeit liegt darin, die richtige Technologie zu finden, welche zum Betrieb passt. Dabei gilt es, nicht allzu sehr an alten Gewohnheiten festzuhalten, sondern sich strategisch und professionell beraten zu lassen und sich in der Folge entsprechend fortzubilden, um am Ball zu bleiben.