Am 10. November starteten wir in den frühen Morgenstunden in Richtung München. Unser Abflug mit einer Maschine der Lufthansa war für 13.20 geplant. Nach etwas mehr als 2 Stunden Flugzeit landeten wir in Malaga, dem Zentrum der Costa del Sol. Unser Bus brachte uns anschließend nach Granada, wo wir die nächsten zwei Tage im Hotel Occidental untergebracht waren.
Am darauffolgenden Tag erlebten wir einen der Höhepunkte der Studienreise: den Besuch der Alhambra und der Gärten des Generalifes. Die Alhambra, das meisterhafte Zeugnis des maurischen Stils, ist wohl eines der berühmtesten Monumente unserer Erde. Die Burganlage umschließt die Zitadelle Alcazaba, den ältesten Teil der Anlage, sowie die Nasriden-Paläste mit dem Löwenhof und den Myrtenhof, den Palast König Karl V. und den Generalife, der Sommerresidenz der Nasriden-Sultane von Granada. Der Name Generalife bedeutet „vornehmster aller Gärten“ und soll den Schilderungen des Korans zufolge dem Paradies recht nahekommen.
Nach der Besichtigung gingen wir über den Camino de los Chinos hinunter zum Flüsschen Darro und weiter zur Innenstadt. Nach einer Führung durch die Stadt Granada und der Besichtigung der Kathedrale legten wir eine kurze Mittagspause ein. Anschließend stand der Abstecher zum Albaicín, dem ehemaligen Judenviertel auf unserem Programm. Das Stadtviertel liegt auf einem der drei Bergrücken, auf denen die Stadt Granada gebaut wurde und beherbergt bedeutende historische Denkmäler.
Am dritten Tag ging´s weiter nach Cordoba. Wir fuhren über die Landstraße und durchquerten dünn besiedeltes, landwirtschaftlich geprägtes Hügelland voller Olivenkulturen und vereinzelter Kornfelder. Der fehlende Regen und die daraus resultierende Trockenheit war überall zu sehen. In Cordoba wurden mit 46 Grad im vergangenen Sommer die höchsten Temperaturen Europas gemessen. Übrigens, von den 3.313.000 Tonnen Olivenöl, die weltweit produziert werden, stammen über die Hälfte aus spanischen Olivenhainen.
In Cordoba angelangt, machten wir mit unserer einheimischen Reiseleiterin einen Rundgang durch die malerische Altstadt und besichtigten anschließend die Mezquita. Die Moschee steht unter den zwölf größten Kulturschätzen Spaniens an erster Stelle. Mit ihrer Grundfläche von rund 23.000 Quadratmetern ist die Mezquita von Cordoba so riesig, dass sie in ihrer Mitte eine christliche Kathedrale aufnehmen konnte, die im Mittelalter dort gebaut wurde. Von den Eroberern wurde die Moschee gewürdigt und nie zerstört.
Mit einem Bummel durch die winkligen Gässchen und der von Blütenpracht strotzenden Innenhöfe sowie einer Kaffeepause auf der riesigen Plaza de la Corredera beendeten wir das Programm für diesen Tag.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Sevilla, der größten Stadt Andalusiens mit rund 700.000 Einwohnern und der viertgrößten Spaniens. Die Hauptstadt Andalusiens ist die „Wiege des Flamencos“. Aber nicht nur, in der Stadt haben gleich zwei Universitäten ihren Sitz. Und hier soll auch die Tapa erfunden worden sein. Das Mittagessen nahmen wir, wie hunderte Andalusier auch, bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 27 Grad im Freien ein.
Selbstverständlich stand die Besichtigung der Kathedrale Santa Maria de la Sede in Sevilla auf unserer Liste. Neben dem Petersdom in Rom und der St. Paul´s Cathedrale in London ist sie die größte Kirche der Welt. Die gewaltige Kathedrale ist Zeugnis wie reich die Stadt einst gewesen sein muss. Seine wirtschaftliche Blüte erreichte Sevilla im 16. und 17. Jahrhundert, nachdem ihm das Handelsrecht für die Neue Welt zugesprochen worden ist. Der Sarkophag mit den sterblichen Überresten, oder zumindest eines Teils davon, von Christoph Kolumbus ist in der Mitte des Querschiffes der Kathedrale zu sehen. Unter anderem stiegen wir auch auf den 97 m hohen Glockenturm Giralda, der wie der Orangenhof Reste einer im 12. Jh. an dieser Stelle errichteten Moschee bildet.
Anschließend bezogen wir unsere Zimmer in dem neuen, sehr modern ausgestatteten Hotel Masica Sevilla Kubb.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir Càdiz, die Stadt mit 300 wolkenlosen Tagen im Jahr. Càdiz ist die älteste Stadt Westeuropas und das Tor zum Atlantik. Charakteristisch sind die zwei Töne blau und weiß, die hier ins Auge fallen, aber auch die beinahe mystische Stimmung, die über der Stadt liegt. Glaubt man der Mythe, so war es kein Geringerer als Herakles, der Cádiz gegründet hat. Den nächsten Stopp legten wir in Jerez, der Stadt des Sherrys und der Pferde ein. Die andalusische Pferdezucht ist auf der ganzen Welt bekannt. Mit der Sherry Verkostung klappte es leider nicht, weil die Bodega Tio Pepe gerade an diesem Tag ihren Ruhetag hatte.