Messe HOTEL 2018
„Qualität vor Quantität“
Im Rahmen der Messe HOTEL in Bozen lud der VPS am Montag, den 15. Oktober, zum Tag der Privatvermieter. Mit dem Thema „Qualität vor Quantität“ sollte dabei ein Zeichen für die Zukunft gesetzt werden.
„Wir bieten kein Angebot von der Stange. Wir bieten ein hochwertiges Nischenprodukt“ – mit diesen Worten eröffnete VPS-Präsidentin Esther Mutschlechner-Seeber die Fachtagung in Bozen und ging in der Folge auf die positive Entwicklung bei den nicht gastgewerblichen Betrieben in Südtirol ein. Der starke Anstieg der Ankunfts- und Nächtigungsrate in den letzten drei bis fünf Jahren, bei gleichbleibender Bettenzahl, erkläre sich demnach vor allem durch die Qualitätssteigerung.
Ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein
„Wir Südtiroler Privatvermieter stehen für die Attribute klein, fein und vor allem authentisch, persönlich und herzlich. Das Qualitätsbewusstsein ist bei Kleinstbetrieben sehr ausgeprägt, deshalb können wir uns auch auf dem touristischen Markt so gut behaupten – Qualität ist aber nicht zwingend nur mit finanziellen Aufwendungen verbunden, sondern vor allem auch durch die Dienstleistung per se erreichbar“, so Mutschlechner-Seeber. „Es ist essenziell, sich stetig weiterzuentwickeln und den Qualitätsgedanken sukzessive zu schärfen, nur so können wir uns von der Masse und den Mitbewerbern abheben. So bieten wir als Interessensvertretung etwa laufende Fort- und Weiterbildungen oder Vorträge namhafter Referenten an.“
Mehr als zwei Millionen Nächtigungen pro Jahr
In der Wintersaison 2017/18 verzeichneten Südtirols Privatvermieter 10,7 Prozent mehr Ankünfte und 11,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Werte sollen in der anstehenden Wintersaison weiter ausgebaut werden. Esther Mutschlechner-Seeber: „In Südtirol gibt es rund 2.800 Privatvermieter, die ca. 24.000 Betten für Gäste zur Verfügung stellen. Damit generieren die kleinen touristischen Betriebe über 2 Millionen Nächtigungen pro Jahr“. Gerade bei längeren Aufenthalten in Südtirol bevorzugen Gäste besonders auch kleine, nicht gewerbliche Betriebe: Im Schnitt verbringen sie hier 5,4 Tage – die Aufenthaltsdauer zählt mit zu den höchsten im Land.
südtirol privat: Aktuelle Entwicklungen
Einen kontinuierlichen Zuwachs kann die vor rund 12 Jahren eigens geschaffene Vermarktungsgruppe „südtirol privat“, deren Mitgliedsbetriebe sich dem Thema Qualität besonders verschrieben haben, im On- und Offline-Bereich verzeichnen. Ingrid Passler, Projektleiterin der Vermarktungsgruppe gab anhand Daten und Fakten einen Überblick darüber:
- Website: 2017 wurden 224.084 Besucher, 2018 (bis 30.09.) 182.297 Besucher gezählt – 54% greifen mobil (über Handy) zu
- Facebook: Derzeit 43.000 Fans und eine durchschnittliche Bewertung von 4,8 Sternen (von 5 möglichen)
- YouTube: eigenen Kanal eingerichtet – 3.100 Aufrufe seit Oktober 2016
- Instagram: Aufbau eines Kanals – Sommer 2018 begonnen
- Newsletter: 34.000 Leser erhalten 12 Nwsl pro Jahr, sprich 1 Nwsl pro Monat
- Neue Kooperationen: sentres.com und suedtirol.live (seit Oktober 2018)
- Katalog: 2017 wurden rund 11.000 Kataloge per Post versendet
- Insertionen: 4 Anzeigenschaltungen in deutschen, renomierten Zeitschriften und 4 in italienischen, renomierten Zeitschriften
Mit der Erweiterung der einzelnen Urlaubstypen um den „Haustierspezialist“ wurde auf Grund der großen Nachfrage ein neues Nischenprodukt erschlossen. „Uns ist die emotionale Bindung zum Gast sehr wichtig. Wir verzeichnen nicht umsonst eine Stammgästerate von 80%“, so die VPS-Präsidentin.
Räume einladend gestalten
Die Architektin Christine Pfeifer widmete ihren Vortrag auf der Fachtagung dem Thema „Räume einladend gestalten“. Sie hob darin die Wichtigkeit der entspannenden Wirkung eines Raumes hervor und dass man diese nicht nur mit baulichen Maßnahmen und großen Investitionen, sondern schon mit kleinen Veränderungen bei Mobiliar, Farbe, Licht und Dekoration erzielen kann.
Generationswechsel
Großen Beifall erhielt auch Thomas Rabanser vom Haus Gabi in St. Peter/Lajen, welcher über die Schwierigkeiten des Generationenwechsels, der in Zukunft noch viele Privatvermieter betreffen wird, berichtete. Er wies auf den notwendigen Austausch mit der „alten“ Generation hin, da man voneinander profitieren könne. Maßnahmen wie sinnvolle Umbauarbeiten seien aus seiner Sicht notwendig, um dem modernen Markt ein zeitgemäßes Produkt bieten zu können.